Was ist prostitution im mittelalter?

Im Mittelalter war Prostitution eine weit verbreitete Erscheinung, die in den Städten und auch in der ländlichen Umgebung anzutreffen war. Die Prostituierten wurden als "Huren" oder "Dirnen" bezeichnet und es gab verschiedene Formen der Prostitution.

  • Prostituierte Frauen: Frauen, die als Prostituierte arbeiteten, waren oft aus ärmeren Schichten und sahen die Prostitution als eine Möglichkeit, ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Viele von ihnen mussten in sogenannten "Hurenhäusern" leben, in denen sie auch von ihren Zuhältern kontrolliert wurden.

  • Buhlschaften: Es gab auch Frauen, die in einer festen Beziehung mit einem bestimmten Kunden standen, der als "Freier" bekannt war. Diese Beziehungen waren oft von finanzieller Unterstützung oder materiellen Geschenken geprägt und die Frauen waren oft exklusiv für ihren Kunden da.

  • Straßenprostitution: Neben der Prostitution in festen Häusern gab es auch die sogenannte Straßenprostitution, bei der die Frauen auf der Straße arbeiteten. Sie boten ihre Dienste oft in Straßenecken oder bestimmten Vierteln an.

Die Prostitution war im Mittelalter nicht verboten, wurde aber von der Kirche und den Behörden oft kritisiert und moralisch verurteilt. Dennoch war der Bedarf nach sexuellen Dienstleistungen hoch und die Prostitution wurde weitgehend geduldet.

Prostituierte wurden häufig erst dann verfolgt, wenn sie gegen bestimmte Regeln oder Vorschriften verstießen, wie beispielsweise das Arbeiten ohne Gewerbeschein oder das Anstecken von Kunden mit Geschlechtskrankheiten.

Die Lebensbedingungen für Prostituierte waren oft schwierig und gefährlich. Sie hatten ein erhöhtes Risiko, sich mit Geschlechtskrankheiten anzustecken und waren häufig Gewalttaten ausgesetzt. Darüber hinaus wurden sie oft von der Gesellschaft stigmatisiert und diskriminiert.

Es gab im Mittelalter auch Bemühungen, die Prostitution zu regulieren und einzuschränken. Zum Beispiel wurden in einigen Städten bestimmte Viertel festgelegt, in denen die Prostitution erlaubt war (z.B. das "Städtchen St. Georg" in Nürnberg). Dort wurden die Frauen von Behörden überwacht und kontrolliert.

Insgesamt lässt sich sagen, dass die Prostitution im Mittelalter ein fester Bestandteil des sozialen Lebens war, obwohl sie moralisch verurteilt wurde. Die genauen Umstände und Ausprägungen der Prostitution variierten jedoch von Region zu Region.

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